1. Herren ärgern im Pokal einen Oberligisten
Im Bezirkspokal, an dem die Kreispokalsieger und Mannschaften von der Landesliga bis zur Regionalliga teilnehmen, trafen wir am 12. Februar auf den Gegner SG Mondorf, den Viertplazierten der Oberliga 1. Nach einem beflügelnden Sieg im Ligaspiel tags zuvor (s. Spielbericht) spielten wir befreit und mit viel Spaß auf, konnten den zwei Klassen höher spielenden Gegner aber leider nicht niederringen. Richtig spannend haben wir’s trotzdem gemacht...
In diesem Spiel hatten wir nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen. So gingen wir in das Spiel der 1. Runde im Bezirkspokal gegen die SG Mondorf. Leider konnten wir nicht mit der kompletten Mannschaft anreisen und so mussten wir bei der Aufstellung ein wenig basteln. Uns fehlte ein etatmäßiger Diagonalspieler und so musste ein Außenangreifer in die Bresche springen. Und leider fehlte uns Momo, unser Libero. Diese Position blieb unbesetzt und so mussten unsere Mittelblocker durchspielen - eine konditionell schwierige Aufgabe nach einem Fünf-Satz-Spiel tags zuvor.
Unbeschwert aufspielend führten wir nach kurzer Zeit mit 3:0. So fühlt sich das also an, wenn man gegen einen Oberligisten führt. Gar nicht so schlecht, dieses Gefühl! An dieser Stelle sei schon einmal erwähnt, es war nicht das einzige Mal, dass wir in diesen Genuss kamen. Nachdem es so gut für uns losging, merkte Mondorf direkt, das hier wird kein Selbstläufer, wir werden uns anstrengen müssen. In der Folge ließen die Mondorfer die Muskeln sprechen und knabberten uns Punkt für Punkt ab. Vielleicht ließen wir uns davon ein wenig beeindrucken und glaubten zuerst nicht so recht an unsere Chance, jetzt und hier etwas mitnehmen zu können. Aber nach einigen guten Blockaktionen und am Block vorbei gezimmerten Angriffen merkten wir: Hier geht doch was, also Vollgas! Den ersten Satz verloren wir dennoch mit sechs Punkten Unterschied (25:19).
Im zweiten Satz legten wir eine Schippe drauf und führten zwischenzeitlich mit vier Punkten (17:13). Solch einen Vorsprung lassen wir uns normalerweise nicht mehr nehmen, aber ein Oberligist kann halt auch Volleyball spielen. Bei einer kleinen Serie von knallharten Sprungaufschlägen sahen wir unseren Vorsprung schmelzen. Wir ließen uns aber nicht aus der Ruhe bringen und verlangten der SG alles ab. Deutlich merkte man dies daran, dass die SG sich bei einem Zwei-Punkte-Rückstand (10:12) eine Auszeit nahm, um sich neu einzuschwören. Leider verloren wir aber auch diesen Satz, dennoch wesentlich knapper mit 22:25.
Im dritten Satz wechselten wir unsere Aufstellung. Josh, der in den ersten zwei Sätzen den Diagonalspieler gemimt hatte, wechselte nun auf Außen und unser Franzmann kam in die Diagonale. Diese Umstellung tat unserem Spiel gut. Josh fühlte sich über Außen sichtlich wohler und unser Strauss-Kahn kannte die Diagonalposition noch von der letzten Saison. Ein spannender und ausgeglichener dritter Satz war die Folge. Gute Aktionen von unseren Spielern ließen die Mondorfer die Ernsthaftigkeit dieses Spiels erkennen. So sahen wir uns moralisch und auch spielerisch vorne als die SG ihre beiden Auszeiten nahm. Eine beim Rückstand von 12:14 und eine beim Rückstand von 22:23. Richtig gelesen! Wir führten im dritten Satz mit 23:22. Nur zwei Punkte trennten uns von einem Satzgewinn. Leider konnten wir diesen hauchdünnen Vorsprung nicht ins Ziel retten. Wir verloren auch den dritten Satz mit 23:25.
Nach einem tollen Spiel und mit der Erkenntnis, dass es nicht die Härte der Angriffe oder die Stärke des Blocks waren, sondern die Souveränität der Annahme und das fehlerfreiere Spiel, die die Mondorfer gewinnen ließen, fuhren wir zufrieden nach Hause. Und vielleicht reisen wir ja nächstes Jahr mit der kompletten Mannschaft zum Bezirkspokal und können dann einen Oberligisten mehr als nur ein bisschen ärgern...