12. Spieltag Damen I

AVC Köln 93 - Skizunft Bonn

Von Kathrin Neitemeier am 13 Februar 2012 in: 1. Damen » Spielberichte

"Die Henne ist das klügste Geschöpf im Tierreich.“ wusste bereits Abraham Lincoln. Vermutlich war diese Weisheit unseren Gegnern aus Bonn allerdings nicht bekannt… Am vergangenen Samstag hieß der Sieger nämlich erneut AVC Köln.

Nach einem langen und auch für uns als Schiedsrichter nervenaufreibenden Duell zwischen Fischenich und Alfter starteten wir mit ungewöhnlich vielen Eigenfehlern sehr nervös in den ersten Satz. Es fehlte an Mut, Konzentration und scheinbar auch an Siegeswille… Die Skizunft aus Bonn hatte beschlossen, dass sie nach der Schlappe aus der Hinrunde (35:75) noch ein Hühnchen mit uns zu rupfen hatten und gewann den ersten Satz auf Grund der viel geringeren Fehlerquote verdient mit 27:25. Auch der zweite Durchgang startete für uns alles andere als nach Plan. Annahme- und Absprachefehler ließen uns schnell mit 0:5 in Rückstand geraten, ehe man den Ernst der Lage verstand. Die gewohnte Aufschlagstärke kam zurück und durch zwei Serien unserer Zuspielerin zogen wir von 0:5 auf 12:5 und später von 18:16 auf 24:16 davon. Ungefährdet hieß es 25:17.

So recht zufrieden war man dennoch nicht. Nur selten gelang es, das druckvolle eigene Spiel aufzubauen und die Ballwechsel souverän zu Ende zu bringen. Bis zum 14:13 gab es ein ausgeglichenes Spiel auf zumeist schwachem Niveau zu sehen. Langsam stellten wir uns dann aber auf das unkonventionelle System des Gegners ein und beschlossen, sie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Für einen schönen Lob erhielt Ronja Heeren postwendend vom mitteilungsbedürftigen gegnerischen Trainer das Attribut „Legehenne“, was die gesamte Mannschaft dankend als Kompliment annahm. Ganz unrecht hatten die Skihasen aus Bonn damit allerdings nicht. Wie die Hühner im Käfig stand man in der Abwehr oft viel zu fest und bewegte sich nicht mehr als nötig. Durch kluge Lobs und zeitweise auch hin und wieder harten Angriffsschlägen bewiesen wir zum Satzende dann die nötige Disziplin und sicherten uns auch den dritten Satz mit 25:18.

Auch der vierte Satz ließ das gewohnt selbstbewusste Auftreten zu Anfang vermissen. Über 0:4, 4:9 und 8:13 liefen wir permanent einem Rückstand hinterher. „Da lachen ja die Hühner“, wenn wir hier noch einen Satz abgeben, dachte sich Kapitänin Ute Spickenheuer und sicherte uns mit fünf starken Aufschlägen bis zum 18:15 das erste Mal die Führung im vierten Satz. Und wie es so schön ist bei den Hühnern im Käfig: Man kennt sich und hält zusammen, denn letztendlich kämpfen alle zusammen für ein Ziel. Mit einer 5-Punkte-Serie beendete Karen Wacker das unspektakuläre Match mit 25:18, das zwar teilweise an Klasse vermissen ließ, aber dennoch spannend war. Für den anstehenden Pokal am Sonntag wollten sich die Mädchen aus Hühnern über Nacht also in Löwen verwandeln, um der Landesliga-Mannschaft aus Oberaußem gehörig Angst zu machen und hoffentlich gegen die Oberliga aus Aachen antreten zu dürfen.

Ein einziger Hühnerstall mit Rebecca Geusen, Ronja Heeren, Kathrin Neitemeier, Katja Neumann, Saskia Pelz, Katharina Schilf, Ute Spickenheuer, Saskia Urbani, Karen Wacker und dem Hahn im Korb Sebastian Meusel