8. Spieltag Damen 1
AVC 93 Köln - Stolberger TG
Von Kathrin Neitemeier am 8 Dezember 2014 in: 1. Damen » SpielberichteDas Geheimnis um den kleinen Prinzen – Damen I siegt 3:1 gegen die Stolberger TG
…und in dieser Nacht besuchte mich der kleine Prinz. Er fragte, ob er mit zum Spiel kommen dürfe, denn er hatte ein Geheimnis für die ganze Mannschaft. Ganz verborgen und für die meisten unsichtbar war er an diesem Tag immer hautnah dabei und ein wichtiger Teil des Spiels…
…des Spiels gegen die Stolberger TG, gegen den Aufsteiger aus der Landesliga, gegen den aktuellen Tabellenzweiten. Und wenn ich Euch dieses nebensächliche Drum und Dran alles erzähle, so geschieht das der großen Leute wegen. Die großen Leute haben eine Vorliebe für Zahlen. Sie fragen sich, wer wie viele Punkte hatte und auf wie viel Meter im Einschlagen die Bälle verwandelt wurden. Dann erst glauben sie, zu wissen, wie das Spiel läuft. Und wenn ihr ihnen sagt, dass es um die ganze Mannschaft geht, um das Zusammenspielen und um die gegenseitige Unterstützung und Freude, dann werden sie die Achseln zucken und Euch als Kinder behandeln. So sind sie. Man darf ihnen das auch nicht übel nehmen. Und ich könnte wie die großen Leute werden, die sich nur für die Fakten interessieren. Nur deshalb gibt es einen Bericht über jedes Spiel, würden sie sagen. Aber die Bilder so wirklichkeitsgetreu wie möglich zu machen, ist schwer. „Es ist eine Frage der Disziplin“, flüsterte mir der kleine Prinz zu. „Man muss sich regelmäßig dazu zwingen, die schlechten Dinge weg zu werfen und die guten weiter zu pflegen.“ Und das taten die Damen des AVC. Sie waren diszipliniert in der Annahme, sie spielten klug und sie versenkten die Bälle. Souverän sicherten sie sich den ersten Durchgang. Aber die Gefährlichkeit der schlechten Dinge und der Unkonzentriertheit ist beträchtlich. Denn manche Blumen haben Dornen. Es waren lediglich die Eigenfehler, die den zweiten Satz beherrschten. Aufschläge ins Netz, Zuspiel an die Decke, Angriffe ins Aus… Aber wozu dienen diese Dornen? Sie schienen zwecklos. Stolberg glich zum 1 - 1 aus. Doch ich versuchte mich zu trösten und war mir sicher, dass die Blume, die wir liebten, nicht in Gefahr ist. Die Blume entwickelte sich und wurde schöner und schöner, bis sie schließlich in allen Mannschaftsteilen aufblühte. Ein deutlicher dritter Durchgang für den AVC Köln und immer wieder kam das eigene Spiel zur Sprache. Die schlechten Dinge wegwerfen und die guten weiter pflegen, das war das einzig Wichtige. In der Satzpause riet der kleine Prinz, die Stolbergerinnen endgültig zu zähmen, um mit ihnen spielen zu können. Schließlich kenne man nur die Dinge, die man zähmt. Und das gelang perfekt. Der AVC war auf das Stolberger Spiel eingestellt. Der Block stand und die eigenen Angriffe fanden den Weg in die gegnerischen Löcher. Und bevor das Spiel beendet war, hatte der kleine Prinz noch einen Rat: „Ihr werdet erfahren, wie teuer das Glück ist. Geht die Rosen wieder anschauen. Ihr werdet begreifen, dass die Eure einzig ist in der Welt. Ihr werdet zusammen kommen, mir adieu sagen und ich werde Euch ein Geheimnis verraten.“ Die Damen des AVC feierten einen höchst konzentrierten Sieg, die Einzigartigkeit und sie feierten sich: IHR TEAM. Sie sagten adieu und nahmen ihr Geheimnis mit:
„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen, aber ihr dürft sie nicht vergessen. Ihr seid zeitlebens für das verantwortlich, was ihr euch vertraut gemacht habt.“
Mit dem Herz gesucht und den Sieg gefunden haben Jihan El Sawaf, Katharina Feil, Malin Förster, Theresa Gockel, Jule Hellmann, Kathrin Neitemeier, Saskia Pelz, Kira Petters, Lea Petters, Nadine Rohde, Ute Spickenheuer, Co-Trainerin Kerstin Freudenhammer und Trainer Sebastian Meusel. Verletzt, aber im Herzen dabei war auch Nina Helten.